Die drei !!!, 73, Legende der Einhörner by Mira Sol

Die drei !!!, 73, Legende der Einhörner by Mira Sol

Autor:Mira Sol
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
veröffentlicht: 2018-08-10T00:00:00+00:00


Der Geist will nicht kommunizieren

Franzis Smartphone klingelte genau in dem Moment, als sie nach einem rasanten Slide mit ihrem Skateboard über ein Metallrohr wieder auf dem Boden aufkam. Sie bremste, kickte das Board seitlich zu sich hoch und fing es mit einer Hand auf. Mit der anderen zog sie das Handy aus ihrer Bauchtasche.

Blake, der ihr zugesehen hatte, klatschte. »Perfekte Performance!«, rief er. »Besonders das mit dem Telefon«, fügte er mit ironischem Unterton hinzu.

»Sorry!«, sagte Franzi. »Da muss ich rangehen. Das ist Kim, sie ruft nur an, wenn es etwas wirklich Wichtiges gibt.«

Blake nickte. »Ist doch okay. Ich geh wieder in die Rampe, solange du telefonierst.«

Franzi warf Blake eine Kusshand zu und nahm das Gespräch an.

»Anita Schneider hat gerade angerufen«, drang Kims aufgeregte Stimme an Franzis Ohr. »Kannst du sofort zur Villa kommen? Die kleine Einhorn-Statue ist verschwunden.«

»Was?« Franzi nickte hektisch. »Ich bin gleich da.«

»Super. Marie ist auch schon unterwegs. Bis dann!«

»Warte! Wir sind in einer halben Stunde im Wasserschlösschen verabredet.«

Kim fluchte leise. »Das hätte ich beinahe vergessen. Ich sag Meri Bescheid, dass wir heute nicht können.«

»Gut. Bis gleich.«

Franzi lief zur Halfpipe, in die Blake gerade mit seinem Rolli einfuhr. »Ich muss dringend weg.«

Blake zurrte seinen Helm fest und grinste schief. »Die Detektivarbeit ruft, nehme ich an?«

»Genau.« Franzi gab ihrem Freund einen Kuss auf die Wange. »Ich ruf dich heute Abend an, okay?«

»Alles klar«, sagte Blake. Er zögerte. Dann murmelte er mit trauriger Miene: »Nein. Doch nicht.«

Franzi sah Blake erschrocken an.

Er zwinkerte. »Ich brauche erst einen Kuss. Einen richtigen!«

Franzi kicherte und warf sich in seine Arme. Mit einem leisen Klacken stießen ihre Schutzhelme gegeneinander, dann versanken sie in einem langen, zärtlichen Kuss.

Eine Viertelstunde später stand Franzi mit Marie und Kim im Salon der Villa vor dem Fenster. Isolde Schneider saß in einem der Ledersessel und hielt eine Tasse Tee mit beiden Händen umfasst. Sie nickte Franzi stumm zu.

»Die Statue war heute Mittag noch auf der Fensterbank. Gegen drei Uhr hat Isolde Schneider dann ihr Verschwinden bemerkt«, sagte Kim. »Marie und ich haben uns die Türen und Fenster angesehen. Es gibt keine Einbruchspuren.«

»Der Einhorn-Geist! Er hat sich sein Horn geholt!«, rief Isolde Schneider plötzlich. Sie stellte die Tasse ab und zog ihre bunte Häkelstola fester um den schmalen Oberkörper. »Vielleicht wird jetzt alles gut?«

Anita Schneider lief zu ihrer Schwester und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Isolde, ich kann das mit dem Einhorn-Geist nicht glauben.«

»Ich auch nicht«, sagte Kim mit fester Stimme.

»Wer sollte es sonst gewesen sein?« Isolde stand auf. »Es war der Geist. Das Licht war gestern und vorgestern wieder im Garten.«

»Aber warum haben Sie uns denn nicht gleich angerufen?«, fragte Franzi.

Anita Schneider knetete ihre Hände. »Isolde wollte in Ruhe Kontakt mit dem Geist aufnehmen. Sie wollte herausfinden, ob es Onkel Eduard oder doch das Einhorn ist.«

Franzi schüttelte unmerklich den Kopf. »Und?«

Isolde seufzte. »Ich habe all meinen Mut zusammengenommen und bin in den Garten gegangen. Aber das Licht verschwand jedes Mal ganz schnell wieder. Der Geist will nicht kommunizieren!« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich muss meine Mitte wiederfinden. Bitte entschuldigt mich, ich gehe meditieren.



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